„Wollen Sie wieder als DDR-Bürger eingegliedert werden? Oder als Staatenloser abgeschoben werden?“ Mit dieser Frage wurde Peter Keup nach monatelanger Inhaftierung als politischer Häftling konfrontiert.
Über seine Erfahrungen in der DDR und von seiner Gefangenschaft berichtete Peter Keup am 9. November 2015, einem schon bedeutenden Datum in der deutschen Geschichte, in der Aula der DSSI. Schüler von der 10. bis zur 12. Klasse lernten an diesem Tag Geschichte aus einer sehr persönlichen und emotionalen Perspektive kennen. Mithilfe von zwei kleinen Videos zur Veranschaulichung erzählte Keup in einem zweistündigen Vortrag von seiner ganz persönlichen Lebensgeschichte. Angefangen mit dem freiwilligen Umzug in die DDR, da sein Vater ein überzeugter Kommunist war, spannte sich sein Vortrag weiter vom Alltag im „Osten“, über den auf Drängen seiner Mutter gestellten Ausreiseantrag, der sein Leben in der DDR entscheidend verändern sollte, bis hin zu seiner missglückten Flucht und Gefangenschaft in den Gefängnissen der DDR. Zum Schluss gab es noch eine offene Fragerunde, die das allgemein starke Interesse der Schüler an diesem Thema verdeutlichte.
Insgesamt war es eine sehr informative und emotional berührende Veranstaltung. Durch den direkten Kontakt mit einem Zeitzeugen nimmt Geschichte eine viel persönlichere und realitätsnahe Dimension ein. Deshalb sind sich alle Schüler der DSSI einig: Geschichte „live“ sollte es öfters geben!
Milena Schaefer