Was fällt euch ein, wenn ihr an 2007 denkt? Vielleicht Smartphones? Denn in diesem Jahr kam das erste „Apfel AiPhone“ (gegen die Zensierung vom Firmennamen) auf den Markt. Das AiPhone, das den Smartphone- Boom in die Welt brachte und vor allem in Südkorea mit großem Erfolg verkauft wurde. Neben WLAN über Kalender bis hin zu Spiele-, Alltags- oder einfach nur nutzlosen Apps, die meist kostenlos sind, kann man damit beinahe schon mehr anfangen als mit einem Laptop. Doch kann man auch Smartphone-Süchtig sein? Hier in Südkorea ist das schon seit Jahren ein Thema und vor allem in unserem Alter spielt eine wichtige Frage. Denn „zocken“ oder einfach nur „online sein“ kann wirklich süchtig machen.
Es ist nichts neues, dass man das Handy abgeben muss, wenn man zuhause mal wieder was angestellt hat. Aber ist es dann normal, dass man versucht, die eigene Mutter zu vergiften, weil sie einem das Handy weggenommen hat? Es gab einen solchen Fall in Deutschland, als die Mutter einen beißenden Geruch des Wassers bemerkte, das sie trinken wollte. Auf die Frage, was das denn soll, antwortete die Tochter, dass sie versucht hatte, ihre Mutter mit Chlorbleichmittel zu vergiften.
Berichte wie diesen kommen nicht selten vor. Immer wieder drohen Jugendliche zwischen 10 und 17 mit Gewalt, wenn ihnen das Smartphone abgenommen wird und es gibt sogar inzwischen militärische Erziehungslager und Entzugskliniken für diese Fälle. Auch das Argument, dass sie Jugendlichen durch die Smartphonenutzung besseres Englisch lernen stimmt eher nicht, denn sie lernen einfach die Abkürzungen auswendig (c u, etc.) und nicht das „gescheite“ Englisch. Selbst in den Universitätsbibliotheken stauben die Bücher vor sich hin und in der koreanischen Wehrpflicht kann man zusätzliche Urlaubstage erwerben, wenn man zwei Bücher in einem Jahr liest.
Die hohe Zahl von Smartphone-Nutzern ist nicht zuletzt auf die große Menge an Smartphone-Nutzern in Südkorea zurückzuführen; Südkorea hält sogar den Weltrekord in der Smartphone-Nutzung. Mehr als 30 Millionen Smartphone-Nutzer gibt es in Korea und das macht ca. 60% der Bevölkerung aus.
Einige Fakten zu Smartphones (zitiert aus handelsblatt.com):
1 mal pro Stunde checken Erwachsene ihr Handy. Erst checken, dann strecken: Jeder dritte Handy-Besitzer blickt nach dem Aufwachen als Erstes aufs Display, jeder zweite sagt als letzte Amtshandlung vor dem Einschlafen seinem Handy „Gute Nacht.“
3417 Textnachrichten erhält ein amerikanischer Teenager zwischen 13 und 17 Jahren im Monat. Das sind bei einem 16-Stunden-Tag sieben bis acht Nachrichten pro Stunde.
68 Prozent aller Handy-Besitzer leiden unter eingebildetem Vibrationsalarm. Sie erleben dieses Phänomen einmal pro Woche. (Anmerkung des Autors: Ich auch!)
4,8 Milliarden Menschen besitzen ein Handy, hingegen nur 4,2 Milliarden eine Zahnbürste. Tendenz steigend! Täglich werden mehr Smartphones verkauft als Babys geboren.
1 von 10 Handynutzern weiß nicht, wo der Ausknopf ist. (Anmerkung des Autors: Pff, also bitte!)
2 von 10 schalten ihr Handy nie aus.
2 von 10 tippen beim Autofahren – das wirkt wie bei 0,8 Promille.
1 von 10 greift beim Gottesdienst zum Handy.
3 von 10 Teens machen per SMS Schluss. (Anmerkung des Autors: Wer benutzt heute noch SMS?!)
Sehr schön dargestellt wird die Smartphone-Gesellschaft durch ein Youtube- Video (auf eng.) wo jemand treffend das Video „look up“ nannte:
Hier der Link zu „look up“: https://www.youtube.com/watch?v=Z7dLU6fk9QY
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/digital/digitalisierung-in-japan-sklaven-ihrer-smartphones-1.2370258, http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/rasantes-wachstum-smartphones-feiern-siegeszug-in-deutschland/8594650.html
Anastasia Schwäble