Krabat – die moderne Version

Krabat lebte mit seinen Eltern in einer Ecke in Seoul. Sie waren sehr arm und seine Eltern mussten den ganzen Tag arbeiten. Sie arbeiteten so hart, dass sie eines Tages durch Schlafmangel starben.

Nun war Krabat allein und hatte keinen Schutzplatz mehr. Er musste betteln und auf der Straße schlafen.

Eines Tages, als er auf der Suche nach einem neuen Schlafplatz war, sah er ein Werbeplakat. Darin stand: “Junge KFZ-Lehrlinge gesucht. Kein Schulabschluss notwendig.  Freie Verpflegung und beste Bezahlung.”

Krabat dachte sofort: “Da muss ich unbedingt hin. Das ist mein neuer Job. Ich muss angenommen werden.”

Krabat zögerte nicht lang und stellte sich beim Meister vor.

Der Meister fragte: “Willst du KFZ-Mechaniker werden oder auch das andere lernen?” Krabat spürte, dass das “Andere” mehr Geld einbringen kann. Er sagte “Auch das Andere!”

Bald stellte sich heraus:  Außen war es eine alte KFZ-Werkstatt, aber innen war es eine Drogen-Produktionsstelle. Darin arbeiteten noch andere elf Lehrlinge. Sie waren alle Waisenkinder, so wie Krabat selbst. Sie alle waren von der Werbeanzeige angesprochen, weil es dort freies Essen und Schlafmöglichkeit gab und sogar die Möglichkeit, Geld zu verdienen ohne einen Schulabschluss. Sie arbeiteten sehr hart, aber keiner schien glücklich zu sein.

Krabat befreundete sich mit ihnen und Tonda wurde sein bester Freund.

Tonda erklärte Krabat viel über die Arbeit und wenn sie sich unterhielten, war Krabat glücklich. Tonda war wie eine Familie für ihn.

Doch das Familiengefühl durch Tonda war nicht lang. Denn eines Morgens wurde Tonda tot aufgefunden. Krabat war sehr traurig und wollte unbedingt rausfinden, woran er gestorben war.

Es stellte sich heraus, dass Tonda an einer Überdosis an Drogen gestorben ist.

Krabat wollte nicht glauben, dass Tonda drogensüchtig war und forschte weiter. Es stellte sich heraus, dass der Meister immer heimlich Drogen ins Essen gemischt hatte, um die Jungen gefügig zu machen und sie an sich zu binden. Er wusste, dass die Lehrlinge nicht glücklich waren, aber mit den Drogen waren sie zahm. Doch Tonda war anders. Er war groß und stark und die Drogen wirkten bei ihm nicht so stark. Außerdem hatte der Meister Angst, dass Tonda ihm auf die Schliche kommen könnte.

So entschied er sich, Tonda mit einer Überdosis zu töten.

Krabat war traurig und wütend zugleich.

Er brauchte jemanden zum Sprechen und vertraute sich dem dummen Kochjungen Juro an. Er erzählte ihm, dass er abhauen möchte. Doch es stellte sich heraus, dass der Juro gar nicht dumm war. Er tat die ganze Zeit nur so, damit er nicht erwischt wird.

Dadurch, dass Juro der Kochjunge war, wusste er, dass der Meister heimlich Drogen in das Essen der Lehrlinge mischte. Er aber aß immer vorher, sodass er nur wenig oder gar nichts von dem Drogenessen essen musste. Getan hat er aber immer dumm und gefügig, damit der Meister ihn nicht erwischte. Juro beschloss, Krabat zu helfen.  Er erzählte Krabat, wie er befreit werden kann.

Dafür muss eine junge Frau an einem Valentinstag in die KFZ-Werkstatt kommen und den Meister bittet, eine Prüfung zu machen. Krabat könnte diesen Tag nutzen, um sich und die anderen Gesellen zu befreien. Sie überlegten zusammen, wie sie es anstellen könnten.

An einem Nachmittag sah Krabat die anderen Lehrlinge, wie sie Drohnen fliegen lassen haben. Beim genauen Hinsehen erkannte Krabat, dass die Drohnen als Drogenkurier tätig waren. An den Drohnen waren kleine Drogenbeutel befestigt, die die Lehrlinge gesteuert haben und an den Kunden geliefert wurden.

Da kam Krabat eine Idee.

Er sagte dem Meister, er wollte auch behilflich sein mit dem Drogenkurier und bat den Meister ihm auch eine Drohne zu besorgen. Dies tat der Meister dann auch.  Am dem Valentinstag befestigte Krabat einen Brief an die Drohne und schickte sie zu einem Mädchen namens Kantorka. Kantorka war ein Mädchen, was dem Krabat ab und zu Geld und Essen gegeben hatte, als er noch auf der Straße bettelte, nachdem seine Eltern starben.

Es hatte damals gefunkt zwischen ihnen und Krabat hatte Hoffnung, dass sie kommen und ihn befreien würde.

Wie in fast jeder Geschichte läuft nicht alles glatt und auch in dieser Geschichte gibt es einen Blödmann namens Lyschko, der das Vorhaben Krabats erkannt hat und dem Meister verraten hat.

So geschah es, dass tatsächlich die Kantorka am Valentinstag zur KFZ-Werkstatt kam, um Krabat zu befreien. Der Meister aber, der ja schon von dem Vorhaben wusste, sagte: “ Wenn du unter all den Drohnen Krabats Drohne findest, dann darf Krabat mit dir gehen. Wenn du aber nicht die richtige Drohne findest, dann sterbt Ihr beide!”

Es wurden alle Drohnen der Lehrlinge gleichzeitig in die Luft gelassen. Kantorka war verängstigt, aber versuchte sich zu konzentrieren. Plötzlich merkte sie etwas. Eine einzige Drohne flog langsamer und nah am Boden. Sie wusste, dass diese die von Krabat sein musste, denn Krabats Drohne war ja heute mit dem Brief bei ihr gewesen und der Akku war dementsprechend schwach.

Sie zeigte gezielt auf Krabats Drohne. In dem Augenblick flogen alle Drohnen gleichzeitig zum Meister und attackierten ihn. Er stürzte zu Boden. Die Lehrlinge nahmen die Gelegenheit wahr und fesselten den Meister und alarmierten die Polizei. Die Spezialeinheit der Drogenkommission traf ein und nahm den Meister mit.

Die Lehrlinge blieben im Labor zurück. Mit all den Drogen. Mit dem schlauen Koch Juro zusammen, entwickelten sie aus den Drogen eine andere Mischung, die als Medizin angewendet werden konnte. So entstand eine neue Generation von Schmerzmitteln. Sie werden bis heute in aller Welt verkauft und helfen vielen Menschen.

Die Lehrlinge von der KFZ-Werkstatt leben immer noch glücklich und zufrieden. Die ehemalige KFZ-Werkstatt heißt jetzt Tonda Pharmacy.

 

Alexander Schmidt, Klasse 6