Hannoveraner

Pferd

Steckbrief:

Ursprung: Deutschland, 15. Jahrhundert

Hauptzuchtgebiet: Niedersachsen

Verbreitung: weltweit, ca. 530 Zuchthengste,

ca. 17.000 Zuchtstuten

Stockmaß: ca.160 bis 180 cm

Fellfarben: Braune, Rappen, Füchse, und Schimmel

Haupteinsatzgebiet: Dressur-  Spring- und Vielseitigkeitssport

Alter: 25- 30 Jahre

Zuchtgeschichte

Die Hannoveranerzucht begann im 16. Jahrhundert. Die Hannoveraner wurden für die Landwirtschaft und für den Militärdienst gezüchtet. Die heutige Zucht stellt die Gründung des Landgestüts Celle am 27. Juli 1735 mit der zentralen Registrierung von Bedeckungen und Abfohlmeldungen eingeführt wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Vollblut- und englische Halbbluthengste zur Veredelung des „Hannöverschen Pferdes“ eingesetzt.  In dieser Zeit fällt die Gründung des Hannoverschen Stutbuches 1888, dem Vorgänger des Hannoveraner Verbandes. Bis in die frühe Nachkriegszeit war noch ein in allen Belangen der Landwirtschaft einsetzbarer Pferdetyp Schwerpunkt der Zucht. Nach der weitgehenden Mechanisierung der Landwirtschaft wurde die Zucht auf den neuen Sport typ umgestellt, vor allem durch Einsatz von Vollblütern und Trakehnern als Veredler. 2013 wurde eine enge Kooperation mit dem Rheinischen Pferdestammbuch vereinbart. Einer der herausragendsten Hannoveraner Dressurpferdevererber der vergangenen 20 Jahre war der 1984 geborene Hengst Weltmeyer von World Cup I aus der Staatsprämienstute Anka, der bis zu seinem Tode 2011 im Eigentum des Celler Landgestütes stand. Weltmeyer wurde 1986 Körungssieger in Verden und 1987 Bundeschampion der dreijährigen Reitpferde. Bei der Hengstleistungsprüfung im gleichen Jahr in Adelheidsdorf erzielte er einen Index von 143,96. 1998 wurde ihm der Titel „Hannoveraner Hengst des Jahres“ verliehen. Von Weltmeyers männlichen Nachkommen wurden 86 für Hannover gekört, während seine Töchter in 445 Fällen die Staatsprämie erhielten.

Zu den erfolgreichsten Springpferdevererbern der vergangenen Jahre zählt der 1993 geborene Landbeschäler Stakkato von Spartan aus der Pia. Er wurde in Verden gekört und absolvierte seine Hengstleistungsprüfung 1995 in Adelheidsdorf mit dem besten Springindex von 144,39 Punkten. Drei Jahre später wurde Stakkato mit Eva Bitter in Warendorf Bundeschampion der deutschen Springpferde. Es schlossen sich zahlreiche internationale Erfolge an, fünf Mal ging er in Nationenpreisen für Deutschland an den Start. 2003 verhalf er seiner Reiterin in Gera zum Titel der Deutschen Meisterin. 2007 wurde er mit dem Titel „Hannoveraner Hengst des Jahres“ ausgezeichnet. 44 seiner Söhne wurden für Hannover gekürt, 81 Töchter sind Staatsprämienstuten. Im September 2012 wurde Stakkato im Alter von 19 Jahren anlässlich der Bundeschampionate in Warendorf aus dem Sport verabschiedet.

 Geschrieben von: Lilly Olschimke

Klasse: 4