Am vergangenen Mittwoch fand in der Aula der DSSI der Schulsiegerwettbewerb im Debattieren statt. In den Klassen acht bis elf war im Verlauf des Schuljahres bereits eifrig debattiert worden, um jeweils zwei Klassensieger zu küren – diese nahmen dann an einem Workshop teil, bei dem sie unter anderem via Skype mit Schülern aus Peking debattiert und mit dem Leiter von „Jugend debattiert“, Tim Wagner, gesprochen haben. Dieser verfolgte auch eine der Debatten live mit und gab anschließend Feedback. Somit waren sie bestens auf die anspruchsvollen Debatten des Schulsiegerwettbewerbs vorbereitet!
Dabattier-Workshop mit Tim Wagner (Leiter von Jugend debattiert) und Schülern aus Peking per Skype
Was ist eine Debatte?
Eine Debatte ist ein Gespräch, in dem vier Personen über die Vor- und Nachteile eines vorgegebenen Themas diskutieren. Die Gruppen teilen sich in Pro- und Contra- Positionen auf. Die jeweilige Gruppe stellt zu Beginn ihre Meinung zu dem Thema vor und versucht in einer freien Aussprache diese Meinung dann zu verteidigen.
Jugend debattiert an der DSSI
Die Jury bestand aus zwei Schülern der zwölften Klasse (Ann Kathrin Bergmann und Kai Samse), Herrn Heuser und der Kulturattachée der deutschen Botschaft, Frau Lorenz, die für diesen Anlass in die Schule gekommen war. Des Weiteren war Herr Winkler anwesend, der Vorsitzende des Vorstandes.
Zunächst spielte Aaron Klöpping zur Einleitung ein Stück auf dem Klavier vor. Anschließend hielten Herr Heinsohn, Frau Lorenz und Herr Winkler jeweils eine kurze Eröffnungsrede und die Moderatoren erklärten die Regeln der Debatten.
Zuerst debattierten die Klassen 8 und 9 über das Thema „Sollen alle deutschen Auslandsschulen Begegnungsschulen werden?“. Die Pro-Gruppe bestand aus Lea Henkelsmeier (Kl.8) und Sarah Rotermund (Kl.9); die Kontra-Gruppe aus Songmin Lim (Kl. 8) und Mika Umaña (Kl. 9).
Die Jury bestand aus zwei Schülern der zwölften Klasse (Ann Kathrin Bergmann und Kai Samse), Herrn Heuser und der Kulturattachée der deutschen Botschaft, Frau Lorenz, die für diesen Anlass in die Schule gekommen war. Des Weiteren war Herr Winkler anwesend, der Vorsitzende des Vorstandes.
Zunächst spielte Aaron Klöpping zur Einleitung ein Stück auf dem Klavier vor. Anschließend hielten Herr Heinsohn, Frau Lorenz und Herr Winkler jeweils eine kurze Eröffnungsrede und die Moderatoren erklärten die Regeln der Debatten.
Zuerst debattierten die Klassen 8 und 9 über das Thema „Sollen alle deutschen Auslandsschulen Begegnungsschulen werden?“. Die Pro-Gruppe bestand aus Lea Henkelsmeier (Kl.8) und Sarah Rotermund (Kl.9); die Kontra-Gruppe aus Songmin Lim (Kl. 8) und Mika Umaña (Kl. 9).
Sarah, Lea, Songmin und Mika während der Debatte zu Begegnungsschulen
Begegnungsschulen sind bilinguale Schulen. Das heißt, der Unterricht wird sowohl in Deutsch als auch in der Landessprache erteilt, diese wird dann als Muttersprache unterrichtet. Die Schulen stehen allen Einheimischen und Kindern anderer Nationalitäten offen.
Lea und Sarah argumentierten, dass eine Begegnungsschule dazu führen würde, dass man neue Kulturen kennenlernen könnte. Außerdem könne man neue Sprachen lernen. Dies wiederum würde zu größerem Erfolg in der Karriere führen, da Sprachenkenntnisse sehr wichtig seien. Songmin und Mika meinten hingegen, dass die Schüler ihr Sprachgefühl verlieren könnten und dass die deutschen Schüler vernachlässigt werden könnten. Sie waren außerdem der Meinung, dass man seine wahre Herkunft vergessen und nur schwer zwei Sprachen auf einmal lernen könnte. Des Weiteren akzeptiere das Kulturminesterium bilinguale Fächer nicht, meinten sie. Nach den Schlussreden der vier Debattierenden fand eine fünfminütige Pause statt.
Danach debattierten die Klassen 10 und 11 über das Thema, „Soll der EU- Austritt für die Mitgliedstaaten erleichtert werden?“
Lia und Thomas während der Debatte zur Vereinfachung des EU-Austrittes
Wenn ein Antrag auf Austritt vorliegt, haben nach derzeitiger Regelung das jeweilige Land und die EU zwei Jahre lang Zeit, den Austritt auszuhandeln. Es muss ein Austrittsabkommen erstellt werden, dem die Mehrheit der 27 Mitgliedsländer der EU zustimmen. Wenn das Land danach kein EU Mitgliedsstaat mehr ist, dürfen die Bürger demnach nicht mehr ohne Weiteres dort arbeiten und einkaufen, ohne dabei entsprechende Gebühren zu zahlen. Das Team Pro bildeten Ben Samse (Kl. 10) und Seungwon Woo (Kl. 11) und die Kontraposition wurde vertreten von Tomas Seong (Kl. 10) und Lia Blies (Kl. 11) . Pro war der Meinung, dass diese Idee sehr sinnvoll wäre, um Streitigkeiten zu vermeiden und durch Zeitdruck schneller die Schulden abbezahlt zu bekommen. Die EU ist kein Zwang, war ihr wichtigstes Argument.
Kontra war gegen eine Erleichterung des Austrittsverfahrens. Die Gemeinschaft würde geschwächt werden und de EU sollte für Koorparation stehen, war ihre Meinung. Der kürzere Prozess würde sich nicht lohnen, da nur wenige Staaten austreten wollen würden.
Als auch diese Debatte erfolreich abgeschlossen war, fand abermals eine Pause statt, in der wieder vorgespielt wurde – diesmal von Serin Ehret.
Gruppenfoto mit allen Teilnehmenden, dem Moderationsteam und den Gästen
Dann wurden die Gewinner verkündet: Die Gewinner sind Lea Henkensmeier, Mika Umana, Ben Samse und Thomas Seong. Sie werden zusammen nach Shanghai fliegen, um dort am Asienfinale für die DSSI anzutreten.
Die Gewinner des Schulfinales: Lea, Mika, Thomas und Ben
Hier noch ein Interview mit Herrn Hahne, der „Jugend debattiert“ an der DSSI organisiert hat und mit den Schulsiegern nach Shanghai fliegen wird:
Interview:
Jobosejo: Warum „Jugend debattiert“?
Herr Hahne: Ich kannte es aus Deutschland, habe aber bisher v.a. Erfahrungen im Bereich der Model UN gesammelt. Das ist ähnlich, und doch etwas anders, da „Jugend debattiert“ auf Deutsch stattfindet, klarere Regeln hat und nicht nur auf globale politische Themen beschränkt ist, sondern eben auch auf schulische, soziale usf. Daher ist Jugend debattiert gerade auch für jüngere Schüler hervorragend geeignet und stellt eine tolle Ergänzung in diesem Bereich dar.
Jobosejo: Welche Vorerfahrungen hatten Sie?
Herr Hahne: Ich habe im ersten Halbjahr an einer Fortbildung in Hong Kong teilgenommen, in der wir vom Gründer von „Jugend debattiert“ gezeigt bekamen, wie man das Thema unterrichtet und an Schulen etabliert. Dort waren auch Vertreter der anderen deutschen Schulen in Asien (Singapur, Peking, Shanghai, Tokio, Kuala Lumpur und Sydney). Gemeinsam haben wir dann an einem Konzept gearbeitet, um das an unseren Schulen einzuführen und ein gemeinsames Asienfinale zu organisieren.
Jobosejo: Werden wir nächstes Jahr erneut an „Jugend debattiert“ teilnehmen?
Herr Hahne: Ja, denn das soll ein jährliches Event werden, welches wir jedes Jahr weiterentwickeln und verbessern wollen.
Jobosejo: Wie fanden Sie die Debatten im Schulfinale?
Herr Hahne: Fand ich sehr spannend. Beide Debatten waren thematisch aktuell und es ist beide Male gut gelungen, die komplexen Fragestellungen aus allen Blickwinkeln zu betrachten und kritisch zu hinterfragen.
Jobosejo: Bevorzugen Sie dabei eher die Pro- oder eher die Kontraseite?
Herr Hahne: Das kommt auf das Thema an. Generell eher "Pro", da die Pro-Seite einen bestehenden Zustand immer irgendwie verändern will. Es ist immer spannend, sich zu überlegen, wie man etwas verbessern oder verändern kann. Das klappt aber natürlich nur, wenn man auch eine starke Contra-Seite hat, die alles hinterfragt und einen davor behütet, vorschnelle oder nur halb durchdachte Änderungen durchzuführen. Somit haben beide Seiten ihre Aufgabe und man kann sich schlecht einfach nur für eine entscheiden: Beide sind wichtig!
Vielen Dank für das Interview!
Jooeun, Sol und Maxi (alle K8)